Presseinformation 4. März 2002

Ungarische Jazzgeschichte

Von der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bis 1950

Vortrag, Live-Musik und Ausstellung

Veranstalter: Ungarisches Institut München e. V.

Zeit: Mittwoch, 15. Mai 2002, 19.30 Uhr

Ort: Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft,
Amalienstraße 38, 80799 München

 
Teil I.
Vortrag des Jazzhistorikers Géza Gábor Simon
Musikalische Illustration
Lajos Dudas (Klarinette), Philipp van Endert (Gitarre)
Teil II.
Konzert von Lajos Dudas und Philipp van Endert
Eintritt: € 5,-
Anschließend laden wir zu einem Glas Wein ein

Géza Gábor Simon 
(* 1947 Budapest) Jazzforscher, Jazzhistoriker, Fachpublizist, Journalist
Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Jazzforschung (IGJ, Graz), Gründungsmitglied und Vorsitzender der Ungarischen Gesellschaft für Jazzforschung, Gründungsmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Musikwissenschaft und Musikkritik, Kuratoriumsvorsitzender und Produzer der Stiftung für Jazzunterricht und Forschung.

Lajos Dudas
Geboren 1941 in Budapest, studierte Dudas am dortigen Béla-Bartók-Konservatorium und an der Franz-Liszt-Musikakademie. Auf Konzertreisen durch Europa präsentierte er sich danach nicht nur als Jazz- und Rockmusiker, sondern gleichermaßen als Solist mit Werken wie Carl Maria von Webern Klarinettenquintett, Igor Strawinskys Solostücken für Klarinette oder Alexandr Glasunows Konzert für Altsaxophon.

Internationale Anerkennung fand er vor allem mit seiner beim II. Internationalen Wettbewerb für Jazzkompositionen 1982 in Monaco siegreichen Komposition „Urban Blues". So belegte er in den 1980er Jahren im ,Top People Poll’, dem renommierten internationalen Jazz-Forum, Jahr für Jahr Spitzenplätze. Seit 1973 ist Lajos Dudas Dozent in Neuss; 1975 bis 1985 lehrte er auch an der Pädagogischen Hochschule Rheinland. Daneben hat er bei Platteneinspielungen, Rundfunkproduktionen und auf Tourneen – nach einer vorübergehenden Konzentration auf klassische Musik – ab 1976 mit zahlreichen bekannten Jazzmusikern gearbeitet.

Es folgten Auftragskompositionen für die Radio-Jazz-Group Frankfurt und für das Kölner Rundfunkorchester sowie Studio- und Live-Mitschnitte für Radio Sofia, für das Ungarische Radio, WDR/WDR-Fernsehen, Bayrischer Rundfunk, SWF Jazzmeeting Baden-Baden...

Seit vielen Jahren tritt er bei großen europäischen Festivals auf (z. B. Jazztage Debrecen/Ungarn, Jazzmeeting Sopot/Bulgarien, Jazz Ost-West Nürnberg, Northsea Festival/Den Haag, Kato-Tage Berlin, Leverkusen, Münster).

Philipp van Endert
Der Düsseldorfer Gitarrist Philipp van Endert (* 1969) kann bereits auf zahlreiche Tourneen als Bandleader und Sideman zurückblicken. Konzerte und CD-Einspielungen brachten ihn bisher mit Jazz-Größen wie Mike Stern, Danny Gottlieb, Brett Willmott, Alex Gunia, Mathias Haus und Lajos Dudas (4 CDs) zusammen. Ein Stipendium führte ihn an das renommierte Berklee College of Music (Boston/USA), wo er seine Studien in Gitarre und Komposition mit magna cum laude abschloß. 1996 wurde ihm der Kulturförderpreis der nordrhein-westfälischen Hauptstadt Düsseldorf zugesprochen.


[Dudas]
„Die lässige Eleganz, mit der der Ungar seine Klarinette singen lässt und die melancholische Wärme seines Tons beweisen Weltklasse..." (SCALA). „So schön bringt kaum einer sonst die einstige Königin der Jazz-Instrumente zum Sprechen, Gurren und Jubilieren..." (MÜNCHNER ABENDZEITUNG). „...einen spannungreichen Dialog zwischen unterschiedlichen Stilen und Kulturen... und diesen Dialog führten beide Musiker bravourös. Der Funke ihres Spiels sprang auf das Publikum über..." (LÜBECKER NACHRICHTEN). „Lajos Dudas... spielt so leicht und gelöst, mit weichem Ton, dann wieder pulsierend nach vorn, aber nie hektisch, dass es eine Freude ist. Van Endert an der Gitarre hat die doppelte Aufgabe, gleichzeitig für Harmonien und Rhythmus zu sorgen sowie immer wieder zu solistischen Ausflügen anzusetzen. Gekonnt meistert er diese Herausforderung..." (RHEINISCHE POST).

Discographie:
Von 1960 bis 1990 über 30 LPs und Singles

Die CDs:
Change of Time (Köln 1990), Another Face (Köln 1991), Urban Blues ( Köln 1993), Play Bach (Kirchhellen/Düsseldorf 1994/1996), Maydance (Köln 1995/1999), Juxoli (Paris 1995), The Akadimpex Concerts (Budapest 1996), Encore (Köln 1996), Chamber Musik Live (Bonn 1990/1997), Music for Clarinet (Köln 1997), Some Great Songs (Köln, 1998)

[Simon]
Selbständige Bände nach 1990:
A klarinét dimenziói. Portré Dudás Lajosról [Die Dimensionen der Klarinette. Porträt von Lajos Dudas] (Pécs, 1990). A magyar jazz 1945-1990 [Der ungarische Jazz 1945-1990] (Pécs, 1990). Benkó Dixieland Band Discography (Zwolle/Niederlande, 1991). The Book of Hungarian Jazz (Budapest, 1992). The Chronological Ragtime Discography of the Austro-Hungarian Monarchy (mit Wolfgang Hirschenberger Budapest, 1992). Hungarian Jazz Discography 1905-1994 (Budapest, 1994). Magyar jazztörténet [Ungarische Jazzgeschichte] (Budapest, 1999). Géza Gábor Simon Presents Lajos Dudas: The Jubilee Box (Budapest, 2001).

Übersetzung aus dem Englischen:
Guinness jazz-zenészek lexikona [The Guinness Who’s Who In Jazz] (Budapest, 1993).

Übersetzung aus dem Deutschen:
Michael Jacobs: Fejezetek a jazz történetéből [All That Jazz. Die Geschichte einer Musik] (Budapest, 1999)

Artikel in Lexika:
New Grove’s Dictionnary of Jazz (London-New York, 1988). Grove’s NEW Dictionnary of Jazz (London-New York, 2001).